Die Modellbahngleissysteme - hier: Kato-Gleissystem
     


Das Kato - Gleissystem

Titelbild


Das Kato - Unitrack - Spur: N - Gleissystem
Bei Kato handelt es sich um einen japanischen Modellbahnhersteller der nunmehr auch in Europa Fuß gefasst hat.
Kato vertreibt sein N-Gleis-System unter dem Namen Kato-Spur-N- "Unitrack". Das Gleissystem fällt durch die folgenden Eigenschaften auf:
  • Das Gleis besteht aus einem grau gesprenkelten Gleisbettungskörper mit passender Körnung. Durch den Bettungskörper ist es möglich, die Antriebe der Weichen in der Bettung zu verstecken. Der Bettungskörper besitzt Ähnlichkeiten mit den Gleisen von Märklin, Trix oder Fleischmann.
    Leider wirkt das Gleisbett sehr unrealistisch und ist mit dem alten M-Gleis von Märklin zu vergleichen. Ferner ist das Schotterbett nur gering strukturiert. Das Gleis selbst ist robust, das hilft aber nicht darüber hinweg, dass sich auch keine zusätzliche Schotterung auftragen lässt um das Gleis realistischer wirken zu lassen.
    Eigentlich ist das Gleis mehr für den Teppichbahner geeignet. Hier kommt es nicht auf eine realistische Darstellung an, da ist ausschließlich der Spielbetrieb gefragt. Das hohe Gleisbett kommt dem entgegen. Dadurch wird verhindert, dass Staub, Haare und sonstige Verunreinigungen am Boden ins Gleisbett und dann in das Lokgetriebe gelangen bzw. sich um Radachsen wickeln.
    Das Kato-Unitrack-Gleis ist ein robustes, besitzt aber in der Nahansicht optisch ein wenig überzeugendes Gleisschotterbett.

  • Die sog Klick-Steckverbindung bietet eine sichere mechanische Verbindung der Gleise. Durch das hörbare "Klick" beim Einrasten des Bettungskörpers aus elastischem Kunststoff wird es gelegentlich auch als das "C-Gleis für N-Bahner" - in Analogie zum Märklin C-Gleis - bezeichnet.

  • Durch die verdeckt angebrachten Schienenlaschen erfüllen diese Gleise auch die strengen Auflagen für Kinderspielzeug, so dass Sie diese Schienen bedenkenlos auch in Kinderhand geben können.

  • Das Gleis hat eine hohe Bettung, die auch genug Platz für die Aufnahme der Weichenantriebe bietet.

  • Die Weichenantriebe sind unsichtbar in der Bettung versteckt und lassen sich mit oder ohne polarisiertem Herzstück betreiben.

  • Das Kato-Gleis ist digital fähig. Das Kato-Unitrack verfügt über die für den Digitalbetrieb nötige Trennung zwischen Herzstück und Weichenzunge und beugt so den gefürchteten Mikrokurzschlüssen vor.


Das Gleissystem wurde auf die japanischen Wohnungssituation entwickelt. In Japan ist wegen Platzmangels in den dortigen Wohnungen die Spur: "N" Marktführer. Es ist aber selten, dass eine N-Anlage dauerhaft aufgebaut wird. Die temporäre Anlage ist hier die Regel. Die Gleise wurden deshalb für den robusten Betrieb entwickelt und eignen sich daher für den schnellen Aufbau zwischendurch.

Kato-N-Gleis     Kato-Schienenverbinder     Kato-Gleis     Kato-Gleis

Kato-Gleis     Kato-Gleis     Kato-Gleis
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Ein weiterer Vorteile des Gleises besteht in der Kompatibilität zu anderen N-Gleissystemen. Durch Adapterstücke ist Kato-Unitrack kompatibel zu anderen N-Gleissystemen und kann als Ergänzung bestehender Anlagen verwendet werden, z.B. um eine fest installierte Anlage um ein Stück fliegenden Aufbaus zu erweitern.

Mit dem Kato-Gleissystem können sieben Radien von 249 mm bis 718 mm erstellt werden. Außer Flexgleisen gibt es kein anderes N-Gleissystem das dies schafft.
Wie bereits bei anderen Gleissystemen anzumerken war, ist auch dieses Gleissystem nicht vorbildgetreu. Es ist ein Kompromissgleis, dass eben die Robustheit in den Vordergrund der Entwicklung stellte. Für N-Bahner, die eine realistische Nachbildung bevorzugen ist dieses Gleis nicht geeignet.
Leider sind auch nicht alle Gleisformen verfügbar. Neben Bogenweichen gibt es auch keine Doppelkreuzungsweiche.

Überhöhtes Doppelgleis
Das Kato-Unitrack-System bietet als einziger Modellbahnhersteller ein sog. Doppelgleis-Segmente mit Betonschwellen und überhöhter Schienenführung im Kurvenbereich. Die Parallelgleise sind auf einer Doppel-Gleisbettung aufgebracht. Die Schienen liegen auf „Betonschwellen“ und weisen eine überhöhte Schienenführung im Kurvenbereich auf. Die Schiene am Außenrand der Kurve ist höher als die innen liegende Schiene. Die überhöhte Schienenführung im Kurvenbereich gehört bei der großen Eisenbahn aus Sicherheitsgründen schon lange zum Standard.

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über den Lieferumfang des Kato-Gleissystems:

Kato-Gleissystem-N-     Kato-Drehscheibe-N-
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Besonderheiten zu den Kato Weichen
Das Kato-Weichen-Sortiment umfasst vier elektrische Weichen. Jeweils zwei Weichen (links bzw. rechts) besitzen dieselbe Länge entweder von 718 mm mit 15°R oder 481 mm mit 15°R.
Kato Weichen - und das sollte der Modellbahner wissen - haben gegenüber anderen Systemen - Besonderheiten.
Die Weichen sind serienmäßig mit einem elektrischen Einspulenantrieb ausgestattet (nicht mit einem "europäischen" Doppelspulenantrieb). Kabel und Steckverbindung für den Anschluss sind allerdings im Lieferumfang enthalten. Da sie nur einspulig sind werden sie nicht mit drei Kabeln betrieben, sondern werden mit einem zweipoligen Kabel auf Gleichstrom-Basis versorgt. Dies schont die Weichen und verhindert ein unter Umständen unbeabsichtigtes Durchbrennen der Antriebe. Weiterhin handelt es sich bei den Weichen um sog. Stopp- oder auch "intelligente" - Weichen. Entsprechend der Weichenstellung - ob auf Abbiegen oder auf Gerade ausfahren gestellt - ist der Stromkreis geschlossen oder unterbrochen. Ein Zusammenstoßen von Zügen kann dadurch wirksam verhindert werden.
Bei den sog. Stoppweichen ist darauf zu achten, dass sie in gegenseitiger Abhängigkeit geschaltet werden, um die Bahnstromkreise geschlossen zu halten. Es muss also immer der komplette Fahrweg geschalten werden. Für die Funktion sind die beiden innen liegenden Schienen verantwortlich. Je nach Stellung (abbiegen oder geradeaus) sind sie stromführend oder nicht. Mögliche Einstellungen/Änderungen können auf der Unterseite der Bettung vorgenommen werden. Die Kombination der Schrauben beeinflusst den Betrieb der Weichen. Weitere Infos hierüber gibt es --> hier

Die elektrischen Weichen werden - wie bereits ausgesagt - durch ein 2-poliges Anschlusskabel mit Strom versorgt. Gestellt werden Sie mit Hilfe des Weichenschalters. Es können beliebig viele Weichenschalter aneinander gereiht werden. Vor dem ersten Schalter ist jedoch ein Gleichrichter anzuordnen, um den Wechselstrom des Trafos in eine Gleichstrom zu verwandeln - es sei, den es wird bereits ein Gleichstromtrafo verwendet. Der Gleichrichter wir auch nicht benötigt, wenn der PowerPack-Trafo (78523) für UNITRACK von KATO verwendet wird ----> zum Anschlussplan

  • Alle Weichen verfügen über eine optionale Herzstück-Polarisierung für das Metall-Herzstück der Weiche, die über das stellen einer Schraube - auf der Unterseite der Weiche - nach Bedarf ein- und ausgeschaltet werden kann. Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass auch beim „fliegenden Aufbau“ ohne aufwändige Isolierungen von Gleisabschnitten die Weiche so hergerichtet werden kann, dass es nicht zum Kurzschluss beim Durchfahren einer Weiche kommt.

  • In der Weiche ist eine optionale Stoppweichenfunktion (keine Endabschaltung) eingebaut, die für den Digitalbetrieb zu aktivierten ist.

  • Beim analogen schalten der Weichen ist lediglich ein Momenttaster erforderlich. Diese Taster sind wesentlich kostengünstiger als die Weichenschalter für Fleischmann, Märklin, Trix etc.


Ein Nachteil der Weichen besteht darin, dass sie nicht mit einem Weichenantrieb mit unterflurig montierten Servos ausgestattet werden können. Allerdings kann dies verkraftet werden, da die Weichen bereits mit einem Weichenantrieb geliefert werden. Wer seine Weichen digital schalten will, der kann von Kato den Decoder DS51K beziehen. Es handelt sich dabei um einen Weichendecoder, der auf Weichen mit einspuligen Gleichstrom-Antrieb ohne Endabschaltung spezialisiert ist. Da der Digitalstrom der Modellbahn allerdings ein modulierter Wechselstrom ist, ist im Digitalbetrieb vor jeder Weiche ein Gleichrichter zwischen die Betriebsspannung am Gleis und dem Eingang des Decoders einzubauen. Diesen gibt es auch von Kato (siehe Bild) - ist allerdings zu teuer. Zu empfehlen ist der Weichendecoder nicht, da es Decoder von anderen Herstellern gibt, die auch die erforderlichen technischen Anforderungen erfüllen (z.B. Zimo oder Uhlenbrock) und so der Einbau eines Gleichrichters entbehrlich wird. Diese Decoder polen selbstständig um und schalten den Schaltimpulses nach rd. 30 Sekunden ab.
Der Zeitschrift "Modellbahntechnik" kann entnommen werden, dass die JoKa-Electronic einen kostengünstigen Bausatz für einen Universaldecoder mit 8 Ausgängen anbietet (www.jokashop.de) - WDec DCC 2.0 (Art.-Nr. WDEC2-DCC-K) -. Somit kann auch noch Geld gespart werden. Allerdings sollte beim Modellbahner schon Erfahrung mit der Verarbeitung von elektronischen Bausätzen vorhanden sein.

Zu erwähnen ist auch noch, dass eine Rückmeldung mit einem einspuligen Weichenmagnet nicht möglich ist. Wird mit dem PC gefahren, so muss das Programm in der Lage sein, den Weichenstand ab zu speichern.

Kato-Gleichrichter
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Zu Schluss sollte nicht verschwiegen werden, dass bei manchen Kato-Weichen die Entgleisungen von Wagen nicht auszuschließen sind. Der Grund hierfür liegt bevorzugt bei den Weichenzungen. Hier kann es vorkommen, dass Räder ggf. stumpf auf die Schienen (im Bereich des Herzstückes) stoßen.
Alle KATO-Produkte, so auch das Unitrack-Gleis, werden in Deutschland von der Firma "NOCH" auf den Markt gebracht.

Weitere Informationen zu diesem Gleis gibt es hier:
Link zur Firma Noch
Link zur Firma Kato-Gleissysteme
Link zur Firma Kato





 
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