Anlagenbau -- hier: Mauern, Stützmauern, Durchlässe
     


Modellbahn - Anlagenbau
hier: Mauern, Stützmauern und Durchlässe


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Inhaltsverzeichnis

- Mauern und Stützmauern

- Durchlassimpressionen

- Der Rohrdurchlass

- Der Rechteckdurchlass





Mauern und Stützmauern
Mauern und Stützmauern sind Bestandteil jeder Eisenbahntrasse und Straßentrasse. Aber auch außerhalb dieser Trassen gehören Mauern zur Kulturlandschaft, wie z.B. die Weinbergmauern, die zur Bewirtschaftung der Weinberge unentbehrlich sind. Aber auch kleine Natursteinmauern zur Abstützung von Böschungen, sieht man immer wieder in der Landschaft. Diese sind auch auf der Modelleisenbahnanlage ein hervorstechendes Detail.
Der Bau von Mauern und Stützbauwerken wird von den Modelleisenbahner nicht so gerne durchgeführt, da hierfür - insbesondere für die Darstellung von Natursteinmauerwerk - sehr viel Zeit aufgewendet werden muss. Meistens werden hier Fertigprodukte verwendet, die jedoch in Hinblick auf Realitätsnähe doch Defizite aufweisen.
Wenn Zeit, Lust und ein wenig handwerkliches Geschick mitgebracht wird, können aber Mauer bzw. Stützkonstruktionen sehr gut in Eigenbau entstehen. Wir haben euch nachfolgend ein paar Bilder von Mauern und Stützkonstruktionen, wie sie in der Natur vorkommen dargestellt, um bei euch Lust auf den Eigenbau zu wecken.



Der Bau von Mauern mit Gips
Der Bau von Mauer und Stützkonstruktionen kann mit vielerlei Materialien durchgeführt werden (Schaumstoff, Styropor, Karton etc.) Was sich aber - auch in Hinblick auf den Zeitaufwand bewährt hat, ist der Bau mit Gips oder Gipsbinden. Zum Bau eignet sich am besten Baugips, der in jedem Baumarkt billig zu erwerben ist. Er härtet schnell aus und lässt sich beim Abbindeprozess auch gut bearbeiten und das ist wichtig beim Mauerbau.
Wie geht man vor.
Stellen wir uns vor, wir benötigen eine Stützmauer aus Naturstein. An der Stelle wo die Mauer entstehen soll, stellen wir einen steifen Pappkarton auf. Dieser soll als Rückseite für die Mauer dienen. Auf diesen Karton wird nunmehr in Lagen Gips aufgestrichen. Da der Gips sehr schnell härtet, können die Gipslagen in sehr kurzen Zeitabständen aufgetragen werden. Anstatt Gips können auch Gipsbinden aufgebracht werden. Die letzten Lagen sollen allerdings nur aufgestrichen werden. Den Grund nennen wir später.
Die Dicke der Mauer ist euren Bedürfnissen anzupassen. In der Regel reichen aber 5 mm an der schwächsten Stelle aus.

Wenn alles richtig durchgehärtet ist, kann die sichtbare Wandfläche bearbeitet werden. Soll eine Bruchsteinmauer dargestellt werden, so ist die Oberfläche mit einem spitzen Gegenstand (z.B. ein spitzes kleines Messer) zu bearbeiten. Schnell geht so eine Bearbeitung mit einem kleinen elektrischen Fräswerkzeug.
Nun beantwortet sich die Frage selbst, weshalb die letzten Schichten der Mauer nicht mit Gipsbinden aufgebracht werden sollen. Um die Mauersteine darzustellen, muss in den Gips gefräst werden. Gipsbinden würden beim Fräsen aber ausfransen.
Mit der Fräsmethode können alle möglichen Stein- oder Betonmauern dargestellt werden. Wie das im Bauzustand aussehen kann ist dem nachfolgenden Bild zu entnehmen.

    Gipswand     Gipswand     Gipswand     Gipswand
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Die fertige Oberfläche der Mauer kann dann mit jeder Farbe (auf Wasserbasis) koloriert werden. Achtet aber dabei auf einen natürlichen Effekt. Übrigens: Auch Gabionenwände können so gestaltet werden.


Der Bau von Mauern mit Silikon oder Kautschukformen
Silikonformen oder Kautschukformen dienen zum mehrmaligen Abguss einer einmal hergestellten Urform. Silikonformen oder Kautschukformen sind deshalb besonders gut für die Serienherstellung realitätsnaher Mauer-, Arkaden- oder Tunnelportalnachbildungen geeignet. Bei entsprechender Pflege und Lagerung können mit diesen Kunststoffformen beliebig viele Abgüsse mit Gips vorgenommen werden. Die Formen sollten nach Gebrauch mit Wasser, Spülmittel und einer weichen Bürste gereinigt und dann plan ohne Druck gelagert werden, damit sich die Form nicht verzieht.
Nachfolgend werden einige im Handel erhältlichen Formen dargestellt.

Mauerwand      Silikonform - Mauerwand      Silikonform - Mauerwand      Silikonform - Mauerwand
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Wie geht man vor:
Form auf ebene mit Zeitungspapier ausgelegte Unterlage legen. Gips in einer dünnen, gut gieß fähigen Konsistenz anrühren. Neue Formen sind am Anfang etwas stärker wasserabweisend und sollten daher sorgfältig mit Gips ausgepinselt werden, um dem Einschluss von Luftbläschen vorzubeugen. Dann die ca. 1,5 fache Gipsmasse in Wasser einrühren (nicht umgekehrt). Die richtige Konsistenz der Gipsmasse ist erreicht, wenn die Masse gut gieß fähig ist. Eine nachträgliche Gipszugabe sollte vermieden werden, da dies zur Klumpenbildung führt. Für Bauteile gleicher Serie sollten immer gleiche Mischungsansätze verwendet werden, weil sich sonst die unterschiedlichen Oberflächeneigenschaften auf die spätere Farbgebung auswirken können. Die Form leicht über den Rand ausgießen und etwas rütteln und stoßen, damit sich die Gipsmasse gleichmäßig in der Form verteilt. Nach ca. 5-10 Min beginnt der Gips abzubinden, dann zügig, gleichmäßig, mit leichten Druck und ohne abzusetzen die überschüssige Gipsmasse mit einer Spachtel abziehen. Nach 30 Minuten kann dann "entformt" werden. Dünne Formteile sind bruchempfindlicher und sollten daher länger aushärten. Mit sanften Druck zuerst die Formränder lockern, keinen Druck auf den Abguss ausüben.


Der Bau von Mauern mit Holzformen
Für Modellbahner die Geld sparen wollen gibt es Möglichkeit - mit wenig Geld - Stützkonstruktionen in Serie zu fertigen. Dazu wird eine Holzplatte mit einer Stärke von 3,00 bis 4,00 cm benötigt. Ferner wird noch ein Holzfräser und ein Schnitzmesser erforderlich. In die Holzplatte wird das Negativ einer Mauer gefräst. Der künftige Mauervordergrund kann beliebig gestaltet werden. So kann z.B. auch eine glatte Betonwand erzeugt werden. Aber auch Natursteinmauer sind möglich. Je nach Geschick des Modellbahners können die Vorderseiten der Mauer sehr realistisch dargestellt werden. Wenn die Holzform erstellt ist, sollte sie mit Holzöl eingestrichen werden, damit der in die Form einzubringende Gipsbrei sich nach dem Erhärten leicht löst.
Wie die Holzform aussehen sollte, kann dem nachfolgenden Bild entnommen werden.

Mauerwand aus Holzform      Mauerwand aus Holzform      Mauerwand aus Holzform
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Der Bau von Mauern mit Fertigprodukten
Mauerfertigprodukte gibt es eine Vielzahl im Handel. Es gibt Produkte aus Hartplastik oder Hartschaumplatten in 3D-Sruktur. Die Preise sind aber für diese Produkte hoch. Nachfolgend sind einige Artikel zusammengestellt.

     Mauerwand      Mauerwand      Mauerwand      Mauerwand
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Durchlässe
Durchlässe sind sowohl im Eisenbahnbau, als auch im Straßenbau erforderlich. Sie dienen dazu, das Wasser von einer Seite des Bahnkörpers (Straßenkörpers) zur anderen Seite des Bahnkörpers zu leiten, um dadurch das Wasser zu einem Vorflutgraben zu führen. Durchlässe sind auf der Modellbahn ein sehr schönes und auch sehr leicht herzustellendes Detail. Es gibt in der Praxis sowohl Rechteckdurchlässe, ovale Durchlässe und Rechteckdurchlässe. Sie alle lassen sich relativ leicht herstellen.


Durchlassimpressionen

  
Duchlassvideos

Videokamera
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Der Rohrdurchlass
Rohrdurchlässe dienen sowohl im Eisenbahnbau, als auch im Straßenbau. Sie dienen dazu, das Wasser von einer Seite des Bahnkörpers (Straßenkörpers) zur anderen Seite des Bahnkörpers zu leiten, um dadurch das Wasser zu einem Vorflutgraben zu führen. Rohrdurchlässe sind auf der Modellbahn ein sehr schönes und auch sehr leicht herzustellendes Detail. Der Bau eines Rohrdurchlasses geht so:
Zuerst wird ein Rohr benötigt. Natürlich im entsprechenden Modellbahnmaßstab. Am besten eignet sich für Spur N und TT ein Strohhalm. Strohhalme gibt es in unterschiedlichen Durchmessern. In der Natur weisen Rohrdurchlässe einen Durchmesser zwischen 60 cm und 1,00 m auf. Zu 99% sind es Betondurchlässe. 1 m Durchlassdurchmesser würde auf der Modellbahn - Spurgröße H0 - rd. 1,2 cm aufweisen. Da hier der Strohhalm einen zu geringen Durchmesser aufweist, muss der Durchlass in Eigenfertigung erstellt werden. Dies ist aber relativ einfach zu bewerkstelligen. Man nimmt einen Bleistift und wickelt um diesen Bleistift ein dickes Blatt. Am besten eignet sich hier die Pappe, die als Knitterschutz bei Kleidungsstücken eingesetzt wird (vor allem bei Hemden, Pullover etc.). Das umwickelte Papier (Pappe) wird dann in der Mitte mit einem Tesafilm umhüllt. Damit ist das Rohr fixiert. Nun wird der Bleistift herausgezogen und das Rohr ist soweit fertig. Danach wird auf der Längsachse des Rohrs - im Stoßbereich - ein Tesafilm aufgeklebt. Danach kann das Rohr, entsprechend mit hellgrauer bis dunkelgrauer Farbe bemalt werden. Der so entstandene Durchlass kann dann in die Böschung gelegt werden.

Damit der Rohrdurchlass realistisch wirkt muss noch ein sog. Kopfstück angepasst werden (siehe Bilder). Das Kopfstück kann aus einem steifen Karton ausgeschnitten werden.

Rohrdurchlass      Betonrohrdurchlass      Betonrohrdurchlass-Beispiele
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Der Rechteckdurchlass
Im Verkehrswegebau zur Wasserweiterleitung. Ein Rechteckdurchlass lässt sich aber nicht so schnell herstellen wie ein Rohrdurchlass. Wie ein Rechteckdurchlass hergestellt werden kann erfährt ihr nachfolgend:
Am besten eignet sich für die Herstellung ein steifer Karton. Auf diesen Karton wird dann der Durchlass als Abwicklungszeichnung dargestellt (siehe Bild).
Der nächste Schritt ist dann diese Abwicklung auszuschneiden und mit Papierleim zu verkleben. damit ist die "Rechteckröhre" bereits hergestellt. Genauso wie beim Rohrdurchlass muss auch beim Rechteckdurchlass ein Kopfstück am Ende des Durchlasses angesetzt werden.

Rechteckdurchlass      Rechteckdurchlass-Beispiele
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Soweit es unsere Zeit erlaubt, werden wir den Aufsatz fortstetzen
Bis dahin, weiterhin viel Spass mit eurer Modellbahnanlage, wünscht euch das Team von

hpw-modellbahn

 
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